Guten Tag |
Es gab einmal eine Zeit, da hatten die Menschen noch Federn, Stifte oder Kugelschreiber, mit denen sie ihre Gedanken aufschrieben, um sie anderen zugänglich zu machen. In folgendem Stück soll es um einen besonderen Brief an einen besonderen Menschen gehen, also um einen Liebesbrief. Im Liebesbrief wird Liebe oder tiefe Zuneigung eingestanden. Das Verfassen und Absenden eines echten Liebesbriefes lässt den betreffenden Menschen tiefe Ängste spüren, macht ihn verletzlich und ist insofern das gewaltigste Heldenstück, das ein Mensch vollbringen kann. Ein Liebesbrief ist deshalb mehr - viel mehr - als schnöde Verbreitung von Neuigkeiten. In ihm steckt der ganze Schmerz des Getrenntseins, in ihm kreischt die Angst vor dem Abgewiesenwerden, und der Schreibende verspürt - als wäre es noch nicht genug - auch noch die hitzige, tomatenrote Scham über die eigenen lächerlichen Formulierungen. Doch was wäre ein Liebesbrief ohne lächerliche Formulierungen?
Der Liebesbrief
Ich vermiss dich so sehr, wenn du fort bist Du bist mein Glück, meine Welt, du bist mein Leben
Refrain: Und sie glaubte ihm alles, sie glaubte ihm ganz
Du bist wie das Funkeln der Nacht. Wie tausend Sterne Liebste, oh komm’ bald zurück, lass uns wieder
Refrain: Und sie glaubte ihm alles, sie glaubte ihm ganz
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