Elmar Grüber
Elmar Grüber und Jean Nicolas Arthur Rimbaud

Guten Tag
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Guten Tag allerseits

Es gab einmal eine Zeit, da hatten die Menschen noch Federn, Stifte oder Kugelschreiber, mit denen sie ihre Gedanken aufschrieben, um sie anderen zugänglich zu machen. In folgendem Stück soll es um einen besonderen Brief an einen besonderen Menschen gehen, also um einen Liebesbrief.

Im Liebesbrief wird Liebe oder tiefe Zuneigung eingestanden. Das Verfassen und Absenden eines echten Liebesbriefes lässt den betreffenden Menschen tiefe Ängste spüren, macht ihn verletzlich und ist insofern das gewaltigste Heldenstück, das ein Mensch vollbringen kann.

Ein Liebesbrief ist deshalb mehr - viel mehr - als schnöde Verbreitung von Neuigkeiten. In ihm steckt der ganze Schmerz des Getrenntseins, in ihm kreischt die Angst vor dem Abgewiesenwerden, und der Schreibende verspürt - als wäre es noch nicht genug - auch noch die hitzige, tomatenrote Scham über die eigenen lächerlichen Formulierungen. Doch was wäre ein Liebesbrief ohne lächerliche Formulierungen?

 

Geschichte

Der Liebesbrief

 

 

 

Ich vermiss dich so sehr, wenn du fort bist
Und nun bist du fort, ich kann’s nicht verstehen
Ich kann es niemals verstehen, dass du dort bist
Und nicht bei mir. Ich möchte dich bald wieder sehen

Du bist mein Glück, meine Welt, du bist mein Leben
Du bist meine Fügung, mein Herz und mein Schmerz
Du bist der tiefere Sinn. Du lässt mich schweben
Und meine Seele erhebt sich und fliegt himmelwärts

 

Refrain:

Und sie glaubte ihm alles, sie glaubte ihm ganz
Und sie hieß Sybille. Und er war der Grützmachers Franz
Sie sehnte sich so, und sie hatte ihn lieb
Und sie glaubte ihm alles, was er in den Briefen so schrieb

 

Du bist wie das Funkeln der Nacht. Wie tausend Sterne
Ein Meer voller Licht, du gibst mir so viel
Du führst zu mir selbst mich zurück aus der Ferne
Du bist mein Ursprung, meine Wiege, mein Weg und mein Ziel

Liebste, oh komm’ bald zurück, lass uns wieder
Atemlos zittern, lass es geschehen
Dann klingt unsre Liebe und singt ihre Lieder
Und wenn du hier bist, dann lass ich dich nie wieder gehen

 

Refrain:

Und sie glaubte ihm alles, sie glaubte ihm ganz
Und sie war Sybille. Und er war der Grützmachers Franz
Und er schrieb seine Zeilen, und es wallte ihr Blut
Und er schrieb, morgen komm ich
Aber nur wenn es nicht regnen tut

 

 

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Guten Tag allerseits
Guten Tag allerseits