Fortsetzung Tier-Tryptichon
Ich verurteile einen solchen Missbrauch scharf und freue mich gleichzeitig, an dieser Stelle drei Tiergedichte präsentieren zu können, die an einem trüben Nachmittag aus meiner Feder getropft sind, während ich selbst in einem Naturkostladen überteuerte Lebensmittel prüfte. Es handelt sich um ein Art Tryptichon, das die allseits beliebten Tiere Elefant, Eisbär und Querflöte thematisch gegeneinander auffächert...
1. Tryp - Der Elefanten-Vers
Guck mal da, die imposanten
dicken grauen Elefanten
Kaum sind die im Busch geboren
hamm se schon immense Ohren
Seht doch diese grauen Viecher
haben furchtbar lange Riecher
um am Fluss mit diesen Nasen
Wasser rein- und 'raus zu blasen
Rüssel heißen diese Zinken
und sind vorteilhaft beim Trinken
Gleichfalls beim Spazieren gehen
denn bisweilen kann man sehen
wie sich diese Tiergestalten
liebst an Schwanz und Rüssel halten
Selbst der große Elefant
geht halt gerne "Hand in Hand"
Doch wenn sie ins Wasser stapfen
und dasselbe einwärts zapfen
um die andren nass zu spritzen
während arglos die da sitzen
sieht man, auch die Elefanten
sind von Herzen Komödianten
die sich freun am bloßen Sein
Und an ihrem Elfenbein
2. Ti - Der Eisbär
Der Eisbär ist ein Riesenvieh
und misst beinah drei Meter
Am Nordpol in der Eisprärie
Dort lebt und geht und steht er
Das Tierchen ist zwar riesengroß
und passt nicht in dein Zimmer
Doch saust es schnell und jagt grandios
und ist ein geiler Schwimmer
Ob Rentier Schneehas oder Fisch
Der Eisbär frisst gewaltig
Auch Pflanzliches kommt auf den Tisch
Das ist ballaststoffhaltig
Sein Schwanz ist kurz, sein Fell ist dicht
und klein sind seine Ohren
Und wären das die Ohren nicht
wär'n längst sie abgefroren
3. Chon - Die Querflöte
Die Querflöt ist ein Aerophon
Und bringt die Luft zum Klingen
Und nur durch clev're Konstruktion
Kann so ein Trick gelingen
Sie ist aus Blech und Elfenbein
Ganz früher war sie knöchern
Die Töne aber stellt man ein
Mit Klappen und mit Löchern
Doch einen Nachteil hat sie auch
Da sagt ja schon der Name
Sie liegt halt quer bei dem Gebrauch
Dem Flötikus zum Grame
Denn der verdreht extrem den Rumpf
Beim Blasen dieser Flöten
Und strapaziert von Kopf bis Strumpf
Die Muskeln und die Gräten
Und wenn er dann getutet hat
Für eine dürre Gage
Dann schmerzt hernach das Schulterblatt
Dann braucht er ne Massage
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